Ursuppe


Lover Project

Über LOVER 11/127 Reconstruction 

 

Heißes Glas ist fast wie Honig, nur ein bisschen heißer, und es verformt sich schon unter dem Einfluss von hoher Temperatur, Schwerkraft und der zarten Hand eines Glasbläsers. Ich bin neugierig, wie sich heißes Glas bewegt, wie es zusammenbricht, sich verformt und verbiegt, wenn man es einfach so lässt. Wie ändert sich die Form einer heißen Glasblase, wenn man sie sehr lang werden lässt und sie dann biegt? Was passiert, wenn Sie heiße Blasen zusammenschmelzen, wie sie sich falten, schmelzen, zusammenkleben und eins werden oder nicht?

Um Antworten auf meine Fragen zu finden, beginne ich mit einer Untersuchung von Objekten aus geblasenem Glas, die als "Lover" bezeichnet werden. In diesem Fall handelt es sich um "LOVER 11"

 

 Konstruktion:

Es gibt zwei zufällig (soweit möglich) geblasene Blasen. Jede von ihnen hat Faustgröße. Die zwei Blasen werden in heißem Zustand zusammengeschmolzen. Sie bewegten sich und drehten sich umeinander. Erkaltet sind sie statisch in ihrem Seinszustand, statisch in der Art, wie sie aufeinander reagierten. Manchmal haben sie mehr Kontakt, mehr Oberfläche berührt sich, manchmal verlieren sie sich. Es ist eine sehr komplexe Form, die man kaum verstehen kann.

 

 Dekonstruktion:

Meine Idee ist es, die Materialität, Identität und Existenzzustände eines geblasenen "Double Bubble Glass" -Lover, ungefähr in der Größe von zwei Fäusten,  zu untersuchen.

Um diese Formen zu untersuchen und die Gestalt dieser explorativen Stücke zu erfassen, schleife ich den Lover und mache einen Druck vom Rand mit Acrylfarbe, dann schleife ich erneut und mache einen Druck erneut. Fast wie eine Autopsie oder ein Querschnitt schneide ich die Formulare und zeichne dann ihre Querschnitte nach, um Drucke auf Papier zu erstellen. Das mache ich, bis sie physisch weg sind. Trotzdem existieren sie weiterhin in einer anderen Seinsform. Ich frage mich, ob man diese Glasformen besser verstehen kann, wenn sie in Scheiben geschnitten und auf eine Folge zweidimensionaler Bilder reduziert werden. Oder nimmt das die Magie des ganzen Stücks weg? Was passiert, wenn Sie versuchen, die Glasform wiederherzustellen? Können Sie es nachvollziehen, indem Sie die Abdrücke als Anhaltspunkte verwenden?

 

Rekonstruktion:

Ich interessiere mich für die Rekonstruktion, weil sie auf den Spuren von "Lover" basiert, die zurückgelassen wurden.

Abhängig von den Materialien (Kunststoff, Papier, Glas), die ich wähle und verwende, erhält das rekonstruierte Objekt ein völlig anderes Aussehen als das Original. Sie tragen immer noch Informationen (Wahrheit) über das ursprüngliche Objekt, gleichzeitig sind sie unabhängig und haben eine autonome Identität. Es ist eine Replikation, ohne eine Replikation zu sein.

 

In diesem Versuch habe ich LOVER 11 rekonstruirt. Ich habe die Drucke (127 Drucke) digitalisiert, sie aus Pappe (127 Stück) laserschneiden lassen und Formen aus Gips (43 Stück) hergestellt. Schließlich habe ich Glaskörner in die 43 Formen gefüllt und 43 Teile sehr zerbrechlicher „Rekonstruktionen“ erhalten.

Als ich die Farben auswählte, tat ich so, als würde ich das Original "LOVER 11" nicht kennen. Ich dachte über unsere Vorstellung von ägyptischen Tempeln nach, die wir für weiß hielten. Erst nachdem sich unsere Techniken verbessert hatten, stellten Archäologen fest, dass sie sehr farbenfroh waren.

Sie tragen immer noch Informationen (Wahrheit) über das ursprüngliche Objekt. Gleichzeitig sind sie unabhängig und haben eine autonome Identität. Es ist eine Replikation, ohne eine Replikation zu sein.

 


OHNMACHT , ERKENNTNIS, ERLÖSUNG

Diese drei Arbeiten basieren auf Kartonmodellen und werden Stück für Stück für Stück aus Kleinen Teilen zusammengefügt. Der Prozess des Zusammenfügens der Kartonstücke und der Formgebung verkörpert die Zeit der Hilflosigkeit zum Moment der Erkenntnis bis zum Punkt der Erlösung, die wir nach schweren Zeiten zu erreichen hoffen.

 

Die Stücke befassen sich mit Situationen, denen wir begegnet sind und Entscheidungen, die wir in unserem Leben getroffen haben, die wiederum zu anderen Situationen und Entscheidungen geführt haben,  die wiederum zu neuen Situationen und Entscheidungen führen. Das Leben sehr ich als eine Kette von Entscheidungen und darauffolgende  Reaktionen darauf. Dieses kann sowohl auf privat-persönlicher Ebene gesehen werden, aber auch auf der ebene des Städtebaus oder gar auf der Menschheitsgeschichte. 

Mein Arbeiten könnte man Life-Maps oder Entwicklungs-Pläne (oder wie Stadtpläne zu verstehen) nennen.

Meine Arbeiten zeigen die Zerbrechlichkeit des Lebens und die „Sicherheit“, in der wir zu leben meinen, obwohl alles von einem Moment zum anderen anders sein kann.

Wie viel Kontrolle haben wir über unser Leben als Mensch oder Menschheit? Wie viel und was können wir regulieren? Wie viele Dinge sind planbar?

 

These three works are based on cardboard models. They are put together piece by piece by piece from small parts and are a model for a plaster negative, in which the glass is then melted.

The pieces are called ‚Ohnmacht‘ (‚helplessness‘), Erkenntnis (’Realization’) and Erlösung (‚Redemption‘).

The process of joining the pieces of cardboard and shaping them embodies the time of helplessness to the moment of knowledge to the point of redemption, we hope to die after difficult times.

 

The pieces deal with situations that we have encountered and decisions that we have experienced in our lives that have led to other situations and decisions that also lead to new situations and decisions. I see life as a chain of decisions and subsequent reactions to them. This can be seen on a private-personal level, but also on the level of urban planning or even on human history.

How much control do we have over our lives as humans or humanity? How much and what can we regulate? How many things can be planned?

My works show the fragility of life and the “security” in which we think we live, although everything can be different from one moment to the next.

 

My work could be called life maps or development plans (or how to understand city maps).